Abbildung zeigt das Cover des Bandes Judentum und Antisemitismus

Jahrbuch 2021 – 2022

 

Jüdisches Leben in Deutschland gibt es schon sehr lange. Ein Erlass des ersten christlichen Kaisers Konstantin für das römische Köln sieht die Zulassung von Juden für städtische Ämter vor. Die Aktion 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland im Jahre 2021 war geleitet von der Intention, eine Art Bestandsaufnahme zu versuchen. Sie sollte die Lebensverhältnisse, vor allem aber die Bedrängnisse der jüdischen Bevölkerung in der Vergangenheit thematisieren. Sie sollte darüber hinaus von der Gegenwart ausgehend Chancen für die Zukunft aufzeigen. Das ambitionierte Projekt verstand sich auch als Anfrage an die gesamte bundesrepublikanische Zivilgesellschaft vor Ort.
Ihr ist die Bremer Wissenschaftliche Gesellschaft, die Wittheit, in ihren Vorträgen nachgekommen, die nun in gedruckter Form vorliegen. Die Beiträge reichen von der Entstehung des Antisemitismus in der Antike bis zur Aneignung des Eigentums jüdischer Auswanderer in der Zeit des Nationalsozialismus. Sie erscheinen unter bedrohlichen Zeitumständen, die ein gedeihliches Zusammenleben der Menschen nicht nur in Deutschland schwieriger machen.
Von Juden lernen lautet eine neue Veröffentlichung (Mirna Funk), die Mut machen will. Möglichkeiten der Einsicht und des Lernens bieten bei gutem Willen die furchtbaren Fehler und Irrwege in der vergangenen Deutsch-Jüdischen Geschichte. Historisches Verständnis eröffnet die Chance einer deutsch-jüdischen Symbiose, deren konkrete Ausgestaltung immer wieder neu zur Debatte steht.