Dienstag | 28.02.2023 | 19:00 Uhr
Dr. Andrea Hauser, Bremen

Gärtnern in der Stadt in der Weimarer Republik - Konzepte, Projekte und ein Selbstversuch des Gartenarchitekten Leberecht Migge (1881 - 1935) in Worpswede

Haus der Wissenschaft, Olbers-Saal
Focke-Museum

Dr. Andrea Hauser, Dr. rer.soc., M.A., ist Empirische Kulturwissenschaftlerin/Europäische Ethnologin, freie Ausstellungskuratorin und Publizistin (www.kultur-und-transfer.de, Bremen). Forschungsschwerpunkte: Material Culture (Dissertation: Dinge des Alltags. Studien zur historischen Sachkultur eines schwäbischen Dorfes 1994), Museologie, Stadt-, Biografie- und Regionalforschung. Derzeitiges Forschungsprojekt: Diskurse und Praktiken zu Garten und Gärtnern in der Weimarer Republik – der Beitrag des Gartenarchitekten Leberecht Migge (1881 – 1935) zur heutigen Nachhaltigkeitsproblematik.

In der Weimarer Republik entflammte eine starke Gartenstadt- und Gartenkulturbewegung. Insbesondere der »soziale Garten« wurde angesichts von Kriegsfolgen, Nahrungsmittelmangel und Inflation zu einem neuen Konzept in der Stadtplanung. Der »Architekt für Gartenbau« und Verkünder der »Grünen Revolution« Leberecht Migge (1885–1931) klagte ein neues Stadt-Land-Verhältnis ein und plädierte für eine Subsistenzwirtschaft durch Gärtnern. In Worpswede realisierte er eine Mustersiedlung und eine Siedlerschule. Der Vortrag will Migges Konzept und seine Umsetzung vor dem Hintergrund heutiger Formen des Urban Gardening darstellen und an seine Aktualität erinnern.