Die Hafenstadt Bremen und das Übersiedlungsgut jüdischer Auswanderer
Über die Hafenstädte Bremen und Hamburg wurden in der NS-Zeit tausende Haushalte jüdischer Emigranten aus dem gesamten damaligen Reichsgebiet nach Übersee verbracht. Die Haushalte waren in Kisten verpackt und von Speditionen in die Häfen transportiert worden, wo sie zunächst gelagert, dann verschifft wurden.
Mit Kriegsbeginn im September 1939 durften zivile Schiffe die Häfen nicht mehr verlassen, und die bereits dorthin transportierten Güter verblieben in den Lagern des Hafengebietes.
Kurze Zeit später, ab Frühjahr 1940, begann die Gestapo damit, diese Umzugsgüter zu beschlagnahmen. Anschließend wurden im Auftrag der jeweiligen Oberfi nanzdirektionen das Hab und Gut der Emigranten öffentlich, meistbietend versteigert.
In einem Forschungsprojekt, gefördert vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste, werden die Wege dieses ehemals jüdischen Eigentums – von ihrer Verladung im Heimatort bis hin zum Verkauf in den Versteigerungslokalen in Bremen – und die Beteiligten an dieser Prozesskette historisch aufgearbeitet.