Dienstag | 12.10.2021 | 19:00 Uhr
Prof. Dr. Matthias Glaubrecht, Hamburg

Das Ende der Evolution - Das rapide Verschwinden der Artenvielfalt und der Einfluss des Menschen

Haus der Wissenschaft, Olbers-Saal
Übersee-Museum, Naturwissenschaftlicher Verein und VBIO

Prof. Dr. Matthias Glaubrecht ist Evolutionsbiologe, Biosystematiker und Wissenschaftshistoriker. Er ist Professor für Biodiversität der Tiere an der Universität Hamburg, 2014 leitete er als Gründungsdirektor das Centrum für Naturkunde (CeNak). 2021 ist er als Wissenschaftlicher Leiter am Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandel (LIB) für den Neubau eines »Evolutioneum« verantwortlich. Er ist zudem Co-Direktor der DFG Kollegforschungsgruppe »Imaginarien der Kraft« an der Universität Hamburg.
Glaubrecht war bis 2014 Kurator am Museum für Naturkunde in Berlin, von 2006 – 2009 hat er als dessen Leiter die Forschungsabteilung aufgebaut und maßgeblich an der Neukonzeption von Dauer- und Sonderausstellungen mitgewirkt.

Der Klimawandel ist ein Nebenschauplatz angesichts der apokalyptischen Reiter, die über die Erde ziehen: Bevölkerungsexplosion, Ressourcenverknappung und Umweltzerstörung. Vor allem aber die Landnutzungsänderungen durch Landwirtschaft und die Überfischung in den Meeren führen zur »Defaunation« – zur Entleerung der Tierwelt. Der Mensch ist zum größten Raubtier und zum entscheidenden Evolutionsfaktor geworden, der das gesamte Leben auf unserem Planeten bedroht und damit das Ende der Evolution heraufbeschwört. Der Blick in die jüngere Evolutionsgeschichte lehrt uns, wie der Mensch entstand und mit seiner evolutiv erfolgreichen Pioniermentalität zum stärksten Treiber geologischer und ökologischer Prozesse der Erde wurde. Doch mit seiner exponentiell ansteigenden Bevölkerung und dem dadurch bedingten enormen Ressourcenverbrauch manövriert er sich und andere Arten in eine düstere Zukunft.